Bäckerei Feneberg

14 Bäckerlehre - eine Ausbildung mit Zukunft Vor 30 Jahren übernehme ich die Bäckerei meines Va- ters – eine Entscheidung, die ich niemals bereut habe. Auch wenn ich anfangs nur eines ganz sicher wusste: Ich wollte unbedingt in der Lebensmittelbranche ar- beiten. Als junger Bursche bessere ich mir mein Taschengeld als „Pommes Boy“ beim Gockelwirt in Eisenberg auf. Das beeinflusst meine Berufswahl nachhaltig. Bäcker oder Koch – das sind von nun an meine beiden beruf- lichen Alternativen. Schließlich entscheide ich mich fürs Bäckerhandwerk. Als junger Mann denke ich mir noch, dass ich diesen Beruf ja nicht bis zum Rentenalter ausüben müsse. Aber mittlerweile arbeite ich schon seit drei Jahrzehnten als Bäcker, ohne jemals die Freude an diesem Beruf verloren zu haben. Immer wieder fragt man mich, ob ich überhaupt noch Auszubildende finde. Offensichtlich haben viele Men- schen eine völlig falsche Vorstellung vom Beruf des Bä- ckers. Früh aufstehen müssen, abends nicht weggehen können, Mehlsäcke schleppen – all dies sind typische Vorurteile diesem attraktiven Beruf gegenüber. Natürlich muss ein Bäcker früh aufstehen. Das aber gibt es in anderen Berufen auch. Während man dort aber die ganze Nacht über stets dieselben Handgriffe zu ma- chen hat, gibt es in der Backstube sehr unterschiedliche Tätigkeiten. Außerdem: Teig ist etwas Lebendiges. Man sieht sofort was man geschaffen hat, sobald die Backwa- ren im Ofen aufgegangen sind. Und dazu dieser köstli- che Duft frisch gebackenen Brots in der Backstube! T-Shirt-Wetter und nachmittags frei Wer an einer Führung durch unseren Betrieb teil- nimmt, gewinnt einen neuen Blick auf diesen Beruf. Wir beginnen früh. Dafür ist aber schon am Vormittag Schluss. Jetzt kann man ausruhen oder seinem Hobby nachgehen. Ich beispielsweise bin begeisterter Sportler – egal, ob Skifahren, Radeln oder zum Baden gehen. Das können nur Wenige! Und während manch anderer Berufstätige Wind und Wetter ausgesetzt ist, herrscht bei uns in der Backstube immer T-Shirt-Wetter. Hier- bei sorgt unsere Absauganlage in der Backstube für ein prima Klima und für gute Luft im Betrieb. Zahlreiche Maschinen nehmen uns die schwersten Arbeiten ab. Das Schleppen von schweren Säcken gehört längst der Vergangenheit an. Unser Mehl kommt über eine Rohr- leitung direkt in die Backstube. Große Knetmaschinen kneten unsere Rohstoffe zu fertigen Teigen, außerdem sorgen Maschinen dafür, dass immer die gleiche Men- ge Teig für Breze oder Brötchen auf dem Tisch liegen. Schließlich garantieren unsere computergesteuerten Backprogramme, dass unsere Backwaren immer gleich lange und gleich gut gebacken werden. Das Bäckerhandwerk ist ein attraktiver Ausbildungs- beruf. Wir führen in unserer Bäckerei unterschiedliche Aktionen durch, wie etwa die Nacht der offenen Back- stube oder Führungen durch unsere Bäckerei.

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