Alten- und Pflegeheim der Heiliggeist-Spitalstiftung Schongau
7 6 Schon im 15. Jahrhundert erkannte man die Sorge für arme, kranke und alte Mitmenschen als eine kommunale Aufgabe. Zu diesem Zweck wurde im Geiste christlicher Nächstenliebe die Heilig- geist-Spital-Stiftung eingerichtet. Als unverzichtbarer Bestandteil gehörte zu jedem Spitalareal ein Kirchenbau. So beschlossen auch die Bürger der Stadt Schongau 1445, mit Unterstützung des Herzogs Albrecht III. von Bayern sowie demAugsburger Bischof Petrus ein solches Spital zu errichten, nur neun Jahre später wurde der erste Neubau bei der Erasmuskirche -demheutigen Stadtmuseum- errichtet. Damit wurde die soziale Tradition der Armen- und Krankenpflege im „Selhaus“ fortgesetzt. Auch die Stiftung selbst prosperierte dank der Spendenfreudig- keit der Bürger und diente zur Versorgung der armen und kranken Mitbürger sowie der Jakobspilger auf dem Weg nach Rom. Lorenz Wegele verdoppelte das wirtschaftliche Fundament der Stiftung nahezu mit zahlreichen Häusern und Liegenschaften. Im Jahre 1812 erfolgte der Umzug des Pflegeheims in das säkularisierte Kloster der Unbeschuhten Karme- liter. Anfang der 1980er Jahre umfasste das Haus 28 Altenheimplätze und wurde von den Barmherzigen Schwestern des Hl. Vinzenz von Paul geleitet. Die Schwestern hatten einen hohen Altersdurchschnitt, zudem gab es Probleme mit den Heimvorschriften. Außerdem waren die räumlichen Verhältnisse in dem ehemaligen Klostergebäude in keiner Weise mehr vertretbar. In unmittelbarer Nähe befand sich das Altersheim der Stadt Schongau. Der Zustand dieser ehemaligen Klosterbraustätte, die die Stadt Schongau nach dem 1. Weltkrieg zu einem Heim mit 35 Plätzen ausgebaut hatte, war noch schlechter. Daher entschloss sich der Stadtrat 1983, die unbefrie- digende Altenheimsituation modernen Verhältnissen anzupassen und die beiden unwirtschaftlichen Heime zu vereinigen. Auf Grundlage eines Architektenwettbe- werbes wurde die Planung und der Um- und Neubau eines großen Alten- und Pflegeheimes in Angriff genommen. Am 22. Juli 1991 schließlich konnte nach über drei- jähriger Bauzeit das heutige Altenheim der Heilig- geist-Spital-Stiftung eingeweiht werden. Im Erdgeschoß wurde das Fritz-Holzhey-Stüberl ein- gerichtet, das den Namen des Spenders der Innen einrichtung trägt. Im Jahr 2006 wurde, dank einer großzügigen Spende von Fritz Holzhey Junior, das Foyer unseres Hauses umgebaut. Dadurch entstanden die Wintergärten in denObergeschossen, der Eingangsbereichkonnte groß- zügig erweitert werden und die Fassade unseres Hauses bis an den Gehweg herangebaut werden. Die Kosten für den Umbau betrugen rund 300.000 Euro. Wir freuen uns aktuell, das Herr Fritz Holzhey Junior zugesichert hat, die Neugestaltung des Stüberls zu finanzieren. FÖRDERVEREIN DER HEILIGGEIST-SPITAL-STIFTUNG Der Förderverein, der heuer auch das zehnjährige Jubilä- um feiern kann, unterstützt die Stiftung tatkräftig. Ziele des Fördervereins sind die bestmögliche Betreuung und Pflege der Bewohner des Altenheimes und Hilfe dort zu leisten, wo sich Krankenkassen und andere Institutionen aus der Finanzierung zurückziehen. So konnte der Förderverein seit seiner Gründung im Sommer 2006 in vielfältiger Weise tätig werden. Eine kleine Auswahl der bisherigen Projekte beinhaltet etwa die Anschaffung von kostspieligen Hilfsmitteln, die Erneuerung der gesamten Sitzbank-Polster- ung im Fritz-Holzhey-Stüberl; die Anschaffung eines Beamers und einer großen Filmleinwand für die beliebten Filmnach- mittage und den Kauf einer transportablen Mikrofonanlage. Weiterhin unterstützt der Förderverein finanziell die Thera piestunden der Sturzprophylaxe und das gemeinsame Projekt mit der Musikschule Pfaffenwinkel e.V. „Musik und Demenz“. Geschichte DIE GESCHICHTE DER HEILIGGEIST-SPITAL-STIFTUNG SCHONGAU Der rote Massagesessel wurde dem Altenheim im Dezember 2015 von Rosi Haseitl gespendet
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